Bericht über den 5. Wing Chun Tsun Lehrgang mit Sifu Dr. Almeria am 11.10.2015 in Poing bei München
Wing Chun Tsun bedeutet, Sifu Dr. Almeria ist ein hochqualifizierter Wing Chun Lehrer, der Kenntnisse in verschiedenen Wing Chun Stilen hat, aber die GM Leung Ting / GM K. R. Kernspecht Interpretation nur im Schülergradbereich kennt. Der Veranstalter Sifu Erwin L. Kastl ist Schüler von K. R. Kernspecht und macht weiches Wing Tsun und wird auch dabei bleiben. Dennoch kann man auch von anderen Interpretation des Wing Chun etwas lernen. Vor allem, wenn diese ohne jede Geheimniskrämerei weitergegeben werden. Praxisorientierte Selbstverteidigung ist an keinen Stil gebunden.
Wer lieber Videos ansieht als Texte liest, findet hier den clip: https://www.youtube.com/watch?v=K5P8kefFLGI
Das war jetzt der 5. Lehrgang, den die Kampfkunstschulen Kastl mit Großmeister Sifu Dr. Almeria veranstalteten.
Der nächste wird offen für alle Interessenten sein und Frühjahr 2016 wieder bei München stattfinden. Der Termin wird rechtzeitig bekannt gegeben.
Als Einleitung forderte er alle Teilnehmer auf, nicht zu zögern, ihre Fragen zu stellen. Für ihn gibt es keine dummen Fragen. Oft haben andere dieselben Fragen, aber trauen sich auch nicht, diese zu stellen. Er sprach auch darüber, was er unter einem Sifu oder Kampfsportlehrer versteht.
Hier ist der clip dazu: https://www.youtube.com/watch?v=DuA9kbTklgI
Erstes Thema waren die Kampfanwendungen der Siu Nim Tau Form. Er zeigte zuerst die klassische Begrüßung aus dem Festland Kung Fu, die auch Bruce Lee bei seinem Unterricht als Begrüßung (Salutation) benutzte.
Hier sind bereits einige interessante Kampfanwendungen verborgen. Eine Handbefreiung, ein Kipphandhebel, ein Tritt, Schläge, ein Halsbrecher und eine Würgetechnik. Sowohl der gekreuzte Tan als auch der tiefe Gaan sind Angriffe auf Nervendruckpunkte. Sie können mit beiden Händen gleichzeitig oder auch nur mit einer Hand gemacht werden. Grundsätzlich ist jede Bewegung, die mit beiden Armen gleichzeitig gemacht wird, nur ein Hinweis darauf, dass man diese Bewegung mit beiden Armen machen kann. Und das muss eben nicht gleichzeitig sein. Der Gekreuzte Tan steht für ein Gunting, eine Abwehr mit einem gleichzeitigen Schlag auf einen Nervendruckpunkt am Arm. Und so ging es weiter. Wirklich jede Bewegung der Form kann auch als Angriff verstanden werden. Leider kamen wir nur bis zur Mitte des vierten Satzes.
Auf Nachfrage erklärte er auch die spirituelle Bedeutung des traditionellen Grußes.
Hier ist der clip dazu: https://www.youtube.com/watch?v=Mj3tNpVNjT0
Es gibt ja verschiedene Interpretationen der Wing Tsun Formen. Manche sagen, das ist einfach eine grundsätzliche Bewegungslehre, die die Kampfbewegungen des Wing Tsun teilweise in etwas abstrakter Form enthält. Man lernt die Zentrallinie kennen, gewöhnt sich an den tiefen Ellbogen und so weiter.
Im Kung Fu haben es die Lehrer aber auch so eingerichtet, daß sie immer besser blieben als ihre Schüler und nur ihrem Nachfolger die letzten Geheimnisse und Feinheiten ihrer Kunst weitergaben. Und manchmal starben sie, bevor sie das machen konnten. Und es gibt im Stammbaum des Wing Tsun Lehrer mit medizinischen Kenntnissen. Und Akupunktur, das Wissen um die empfindlichen Stellen des menschlichen Körpers, gehört zur chinesischen Medizin. Da liegt es doch nahe, wenn man denn schon zuschlägt, dann auf die besonders empfindlichen Stellen zu schlagen. Und diese Feinheiten behielt der Meister für sich.
Klar ist, dass die Erfinder der Formen harte und erfahrene Kämpfer waren, die genau wussten, dass sich ein Kampf nicht mit Abwehren allein gewinnen lässt. Und damals ging es auch darum, möglichst schnell eine effektive Selbstverteidigung zu erlernen. Dinge wie Meditation in Bewegung, Selbsterfahrung, Propriozeption, den eigenen Körper wahrnehmen und so weiter wurden eher hinten angestellt. Der eigene Angriff ist eher der sichere Weg zum Sieg im Kampf. Er zeigte auch den Tan Sao Hit, einen zuverlässigen K. O. Schlag.
Dann kamen wir schon zu den Beintechniken. Die 8 Kicks des Wing Chun oder auch Tsun haben wir auf dem letzten Lehrgang ausführlich gelernt. Jetzt kamen die 8 Beinprinzipien dran. Die Beinprinzipien können als Tritte und Würfe, als Abwehren oder Angriffe interpretiert werden. Dann gibt es noch 12 blockierende Beine. Nach der Aussage von Sifu Dr. Almeria gibt es diese Einteilung der Beintechniken in praktisch allen Hongkong Wing Chun Systemen, wenn auch oft mit unterschiedlichen Namen oder etwas anders organisiert. Er hat 7 verschiedene Wing Chun Systeme erlernt, davon 2 bis 3 bis zum Level eines Master instructors. Über seine anderen Graduierungen und Titel gibt es bald ein Interview auf youtube. Vorab. Er hat in 16 verschiedenen Kampfsportarten den schwarzen Gürtel oder eine Ausbilderlizenz. In fünf davon ist er Master Instruktor, vergleichbar einem 5. Dan oder Lehrergrad.
Er zeigte auch den ersten Teil von Bruce Lee´s Kicking Form, die eine Kombination von Tritten und Schrittarbeit ist. Nichts besonderes , aber doch so gut, dass sie in das normale Unterrichtsprogramm aufgenommen wird.
Interessant ist vielleicht, was er mir außerhalb des Lehrgangs erklärt hat. Die verschiedenen Wing Chun Stile sind teilweise alle voneinander unterschiedlich. Manche Wing Tsun Praktizierende, in welcher Schreibweise auch immer, wissen, dass sich die Leung Ting Linie sich von den anderen Interpretationen deutlich unterscheidet, aber andere Interpretationen der Lehre von Großmeister Yip Man sind auch total unterschiedlich voneinander.
Dann erklärte er, warum Wing Tsun eine sehr gute Grundlage für die Kyusho Jitsu K.O. Schläge ist. Er nannte das die Trichter Theorie. Ohne Kontakt gibt es unendlich viele Möglichkeiten, wie wir angegriffen werden können. Durch unsere Verteidigung oder auch einen Angriff treffen wir den Angreifer oder stellen Kontakt mit seinen Armen her. Bridging the Gap. Es gibt nur vier Möglichkeiten, wie wir Kontakt mit den Armen des Gegners herstellen. Es gibt gleichseitig und diagonal, innen oder aussen. Durch unser intensives Chi Sao Training wissen wir dann quasi automatisch, wie wir weitermachen und auch, wo der Körper, der Kopf und der Hals des Angreifer sind. Fortsetzungen wie Bong Lap Fak, Pak Fak oder Pak Da sind für den Wing Tsun Kämpfer dann etwas grobmotorisches, was auch unter Adrenalineinfluss noch funktioniert. Andere Kampfsportler ohne Chi Sao müssen ihre Ziele rein optisch anvisieren und treffen.
Hier ist der Clip dazu: https://www.youtube.com/watch?v=YbOGvCvLM4A
Das vorletzte Thema waren Kyusho Jitsu K.O. Schläge meiner Schüler aus einem Wing Tsun typischen Einstieg. Damit ist gemeint, dass der andere uns mit einem Schlag angreift, wie es eben in der Selbstverteidigung vorkommt. Gleichzeitig mit einer Wing Tsun typischen, weichen, vorbeileitenden Verteidigung, meist Bong oder Tan, erfolgt ein Gegenangriff auf spezielle Körperpunkte. Sicherheitshalber setzt man immer noch ein paar Schläge nach. In dem Konzept, das Sifu Erwin Kastl als erste Verteidigung gegen Faustangriffe unterrichtet, wird die Trichtertheorie noch reduziert auf Bong oder Tan und die dementsprechenden Fortsetzungen. Möglich wurde dies unter anderem durch die Hinzufügung der Bella Lugusi Technik aus dem Silat.
Etliche meiner Schüler waren so erfolgreich, dass bereits der erste Treffer zum Niederschlag führte. Die revivals, die unverzichtbare erste Hilfe danach, wurden noch von Sifu Dr. Almeria durchgeführt. Für den, der das nicht weiß. Dr. Almeria ist 8. Dan im Kyusho Jitsu und Arzt für Akupunktur und Kräuterheilkunde. Alle Opfer erholten sich schnell und konnten sich dann beim Täter revanchieren. Die Vereinbarung war, dass man sich paarweise gegenseitig K.O. schlägt.
Das war ein sehr schöner Erfolg. Und es zeigt, dass jeder mit der geeigneten und qualifizierten Anleitung lernen kann, einen Angreifer verletzungsfrei K.O. zu schlagen. Stufe 1 ist es, zu sehen, dass Dr. Almeria seine Freiwilligen verletzungsfrei K.O. schlägt. Stufe 2 ist, dass der persönliche Lehrer vor Ort das kann. Stufe 3 und das Ziel ist es, dass jeder Schüler das kann.
Hier ist der clip dazu: https://www.youtube.com/watch?v=RbFHzLeQU5w
Das letzte Thema waren Fragen. Es durften alle Fragen gestellt werden und alle wurden zur vollsten Zufriedenheit beantwortet.
Der Lehrgang war wie jedes Mal ein voller Erfolg. Es wird etwas dauern, die gezeigten Anwendungen und Verbesserungen in den normalen Unterricht zu integrieren. In den Kampfkunstschulen Kastl glaubt man an den KVP, an den kontinuierlichen Verbesserungsprozess. Und durch die Anleitung und Hilfe von Sifu Dr. Almeria
und sein Kyusho Jitsu wurde es möglich, sich ohne eine schwere Verletzung des Angreifers mit Wing Tsun und Schlagtechniken aus dem Wing Tsun zu verteidigen. Meist kann der Kampf sogar ganz ohne eine Verletzung des Angreifers gewonnen werden.
In zivilisierten Ländern gibt es immer zwei Kämpfe. Den mit dem Angreifer und den vor Gericht, wo man zu beweisen hat, dass die eigene Tat durch Notwehr geboten war. Und die Tat ist eine Verletzung des Angreifers, die nur in Notwehr gerechtfertigt ist. Ohne eine Verletzung des Angreifers gibt es keine Tat und daher auch kein Gerichtsverfahren und kein Problem.
Der Lehrer von Erwin Kastl, GM Sifu K. R. Kernspecht war der erste, der ihn überhaupt auf die Thematik und den Begriff notwehrgerechte Selbstverteidigung aufmerksam gemacht hat. Ein Teil davon ist das Verhalten vor dem Kampf, das eventuellen späteren Zeugen den eigenen Verteidigungswillen deutlich machen soll. Hier schlug Sifu Kernspecht eine geniale Standardformulierung vor, die in allen Situationen passt. Ein anderer Teil ist der Kampf, der möglichst verletzungsfrei sein sollte. Der dritte Teil ist das Verhalten nach dem Kampf. Eine ideale Selbstverteidigung sollte in allen drei Teilen gute Lösungen bieten.
Kurzer Bericht zum Privatunterricht mit Sifu Dr. Almeria. Von Sifu Erwin L. Kastl.
Schon Wochen vorher habe ich begonnen, Fragen zu sammeln, um die Zeit maximal auszunutzen. Sifu Dr. Almeria ist ein wandelndes Kampfsportlexikon. Er ist Schwarzgurt oder Instruktor in 16 verschiedenen Kampfsportarten. In 5 davon ist er sogar Master Instruktor, vergleichbar einem 5. Dan. Und er weiß auch die Sachen, die nicht auf DVD oder im Internet zu finden sind. In den Kampfkünsten gibt es immer noch viele Geheimnisse. Im Regelfall wollen die meisten Lehrer besser sein als ihre Schüler und das auch bleiben. Deshalb werden viele Techniken und Konzepte erst spät oder nur an wenige, besonders treue und verschwiegene Schüler unterrichtet.
Sifu Dr. Almeria ist da glücklicherweise anders. Ich muss nur die richtigen Fragen stellen.
Und bisher ist mir das immer gelungen. Auch diesmal war der Unterricht sehr wertvoll und erkenntnisreich. Und ich werde alles mit meinen Schülern teilen.
Zuerst habe ich zusammen mit einem meiner Lehrer am Inchpunch gearbeitet. Ich demonstrierte meinen Schlag und auch meine Erklärungen dazu. Er verbesserte noch ein paar kleine Details. Wer ungefähr so hart wie ich schlägt, bewegt sich damit in der absoluten Oberliga. Was noch besser werden kann, ist die Kontrolle der Schlagtiefe. Er zeigte auch eine einfache Übung zur Verbesserung der Körperstruktur.
Dann bin ich noch einmal die Revivals mit ihm durchgegangen. Er hat einiges noch besser erklärt:
Pain Revival: nach schmerzhaftem Schlag gegen den Uhrzeigersinn. Die Nervendruckpunkte sind etwas größer als eine 50 Cent Münze, am Rande dieses Bereiches soll auch die Massage stattfinden. Nur an den Beinen großflächiger.
Neurological Shutdown revival. Der Schlag auf den spinal assasory nerve wird immer zuerst gemacht. Die Massage am Bladdermeridian findet links und rechts statt. Viermal die Massage bis auf Höhe des Schulterblattes, dann einmal über den Kopf im Uhrzeigersinn, dann kurz GB 20 massieren. Das Ganze dann mehrfach, immer ein vielfaches von 3. Rest wie immer.
Dann bin ich noch einmal unsere Verteidigungen aus dem Zaun mit ihm durchgegangen. Das ist einfach das allerwichtigste, und das soll so gut wie nur irgendwie möglich sein. Alles hat gepasst, nur bei Schwinger rechts kann man nach dem Noybong statt dem Slap oder Rechen mit Bruce Lee´s Biu Tze Hand einen K.O. auf TW 23 machen.
Dann habe ich noch gefragt, ob etwas fehlt. Für waffenlose Selbstverteidigung sind wir komplett. Aber mit Waffen werden auch die Angriffswinkel 2, 5 und 8 aus dem Inosanto Numbering System gemacht. Das sind Rückhand beidseitig, Angriff zum Bauch und Schädelspalter horizontal von oben. Deshalb macht es Sinn, das auch schon ins waffenlose einzubauen, als Vorbereitung für die Waffenabwehr.
Wir haben zwar eine sehr gute, spezielle Messerabwehr mit der Dogcatcher Messerabwehr. Aber es fehlt den meisten Schülern die Zeit, das intensiv zu trainieren. Und grundsätzlich kann man einen Waffenangriff auch sehr ähnlich oder gleich wie einen waffenlosen behandeln. Es ist besser, eine akzeptable und funktionierende Methode gut zu beherrschen als eine bessere Methode nur schlecht. Und durch unsere Treffer auf die Nervendruckpunkte ist bereits nach dem ersten Schlag von uns der Angreifer zumindest so eingeschränkt handlungsfähig, dass kaum noch eine weitere Gefahr besteht.
Grundsätzlich muss ich zu unserem Unterrichtsprogramm folgendes bemerken. Seit meinen Austritt aus der EWTO wurde es immer besser, aber auch umfangreicher. Niemand kann aber deshalb schneller oder mehr lernen, nur weil es mehr Stoff gibt. Das hat schon beim G 12 nicht geklappt, und das geht auch nicht bei uns. Deshalb werde ich zwar nichts kürzen, aber für die Schülergradprüfungen werden nur noch die wichtigsten Teile des jeweiligen Programms geprüft. Einige andere Verbesserungen werde ich zuerst nur an die fortgeschrittenen Schüler und die Lehrer weitergeben. Auf den DVD´s und auf den schriftlichen Programmen wird aber alles erwähnt und gezeigt, so dass nichts verloren geht. Es gibt auch keine Geheimnisse, jeder kann alles lernen, was er will.
Zur Aufrichtung des Standes in der SNT und überhaupt hat er meine Meinung bestätigt. Es ist grundsätzlich immer richtig, die Gesäßmuskeln anzuspannen und das Becken bewusst mehr aufzurichten. Das soll aber nicht verkrampft sein, sondern nur ein gewisser Tonus.
Dann bin ich noch meine Technik der späten Kniestoßabwehr mit ihm durchgegangen, wir werden erst Doppellan oder Schere und dann erst rausgehen machen.
Zum Thema Verteidigung gegen den double leg oder single leg takedown hat er mir sehr gute, aber etwas komplizierte Techniken aus den original Bruce Lee Unterrichtsprogramm gezeigt. Auch mit mehreren Varianten, früh und spät. Das muss ich erst selbst lernen und werde es dann unterrichten.
Nächstes Thema waren ein paar Fragen zu Details der Holzpuppenform, die sehr schlüssig und anwendungsbezogen beantwortet wurden. Hier ganz kurz aufgezählt:
Satz 6 Po Pai unten liegend.
Po Pai ist ein K.O. Schlag aus dem Kyusho.
Satz 7 Kreuzschritt ist Tritt (in der Anwendung Bong Tritt für Gleichgewichtbrechen), statt Tan in der Anwendung auch greifen, erst Tritt dann Handflächenstoss.
Tan- und Bong-Tritt mit Kreisbewegung nach außen um Bein einknicken zu lassen, oder als Brecher.
HP Satz 8 Tiefer Bong Bewegungsgefühl wie Kwan. Zug und Tritt ist Tritt auf diagonales Bein.
Dann habe ich gefragt, ob es eine Regel für die Kombination von Hand und Beintechniken gibt. Man kann ja beliebige Kombinationen machen. Z.B. Tritt, zwei Handtechniken, lösen und wieder Tritt, oder Kniestoß. Die Zahlen und die Reihenfolge sind beliebig. Es gibt keine Regel. Er unterrichtet für Selbstverteidigung 5 Schläge und 2 Tritte oder Kniestöße, Takedown, Stay down. Eigentlich schlagen wir solange mit der Hand, bis der andere umfällt. Als Variante und kunstvoller ist dieses Muster aber sehr gut geeignet.
Auch interessant war die Frage, ob es eine Regel für die Fortsetzung nach Abwehr oder Angriff gibt. Es gibt ja Trapping, Zick Zack, Umgehen. Und in der Abwehr Konter mit der anderen Hand oder mit der gleichen Hand nach dem Punkt ohne Wiederkehr. Die Antwort war: Es gibt keine Regel, Zick Zack ist eher ein fortgeschrittener Konzept, und zwei Arme an einem von außen ist auch gut. Trapping both Arms ist am besten, das ist dann wie unsere Fesselungen aus dem Lehrergradprogramm.
Eine weitere Frage war, warum es im Kali und JKD keine Hebelabwehr gibt. Doch, die gibt es aber erst in höheren Programmen. Ich habe erklärt, dass wir im WT immer Angriff und die dazugehörige Abwehr unterrichten. Das fand er auch ganz gut und sinnvoll.
Dann noch zum Thema Augenstich oder Tiefschlag bei gefährlichem Gegner. Ja, aber es gibt einen natürlichen Schutzreflex für diese Ziele. Ein Angriff auf die Beine oder das Knie ist noch besser, da es hier keinen Schutzreflex gibt.
Zum Thema Espada Y Daga teilt er meine Meinung, dass das bei unseren Gesetzen die beste Waffenkombination ist.
Im Interview zu seinen Kampfkunsterfahrungen, zählte er seine Graduierungen auf. Er hat schwarze Gürtel oder Ausbilderlizenzen in folgenden 16 Kampfkünsten: Judo, Taekwon-Do, Kickboxen und Muay Thai (= Thaiboxen), Savate (französisches Kickboxen), Tai Chi, Wing Chun, Karate, Aikido, Jiu Jitsu, Jeet Kune Do, Kali, Shoot Fighting, Okinawa Kempo Karate, Kyusho Jitsu, Brazilian Jiu Jitsu.
In fünf davon im Tai Chi, Wing Chun, Jeet Kune Do, Kali und Kyusho Jitsu ist er Master Instruktor, vergleichbar einem 5. Dan.Im Kyusho Jitsu ist er 8. Dan unter Grossmeister George Dillman.
Es hat intensive Wettkampferfahrung, war unter anderem Europameister Taekwon-Do, spanischer Champion im Muay Thai, japanischer Champion im Seshin Kai Vollkontakt Karate. Er war unter anderem Ausbilder für die U.S. Armee und Ausbilder bei der spanischen Polizei. Einer seiner bekanntesten Schüler ist der MMA Champion Frank Mir.
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