Mein Name ist Jochen Kopetzky, ich bin 30 Jahre alt und leite meine eigene Kampfkunstschule für Wing Tsun und Freistil in Dorfen. Auf den nachfolgenden Seiten erfahren Sie allerhand Wissenswertes, Nützliches und Aktuelles über mich und rund um das Thema Gewalt, Wing Tsun, Freistil und Kung Fu.
Schon als Kind war ich von asiatischer Kampfkunst begeistert und habe mir alle möglichen Kampfkunstfilme im Fernsehen oder auf Videokassette angeschaut, die ich irgendwoher bekommen konnte. Bruce Lee war mich fast sogar schon ein Vorbild. Mehr über sein Leben, Wirken und Sterben hier
Sein Hauptverdienst bestand in der Popularisierung des Kung-Fu, der Entmystifizierung der klassischen und damals nicht wirklich kampftauglichen Kampfkünste und der Verbreitung der Kategorie des Eastern in beiden Hemisphären
Nach mehreren „Nachahm-Versuchen“ wurde mir jedoch schnell klar, dass das ohne professionelle Hilfe nichts werden kann.
Nach einigen Jahren fand ich zufällig im Internet die Homepage von Erwin (Sifu Erwin Kastl). Sofort war ich in den Wing Tsun - Bann gezogen. Nach soviel Informationen habe ich mir dann gedacht, einfach mal persönlich bei einem von Erwin´s Trainings vorbei zu schauen und mir einen Überblick direkt vor Ort von seinen Kampfkünsten zu verschaffen.
Als ich dann endlich beim Probetraining war, war ich begeistert von Erwin´s Fähigkeiten. Er erklärte alles geduldig und wenn nötig mehrmals. Er geht sehr auf seine Schüler ein, behandelt niemanden bevorzugt und ist immer präsent. „Das will ich auch können“ habe ich mir dann gedacht und mich prompt bei ihm angemeldet. Die Faszination ging so weit, dass ich alle Trainings (Erding, Taglaching, Rosenheim und sogar jeden 2ten Sonntag das von Erwin freiwillig angebotene, mehrstündige Intensivtraining) mitgemacht habe.
Zudem habe ich auch nach zahlreiche Privatstunden bei Erwin genommen und dies habe ich bis heute nicht bereut. Für mein privates, aber wirklich sehr verständnisvolles Umfeld ist diese Situation nicht immer einfach, da ich natürlich auch viel Zeit darin investiere.
An der asiatischen Kampfkunst fasziniert mich nach wie vor die Wendigkeit, die Kraft und die Schnelligkeit und natürlich wird man dadurch auch selbstsicherer im Umgang mit anderen Menschen oder Situationen. In der heutigen Zeit ist es sehr wichtig, sich nicht von anderen „unterkriegen“ zu lassen, sondern man sollte sich wehren und notfalls auch andere Leute verteidigen.
Als Kampfkunst definiere ich persönlich für mich eine Tradition oder ein System und ein Motiv, dass jede Bedeutung annehmen kann. Die Kunst daran ist für mich, das Können gewisser Fertigkeiten und Techniken der körperlichen Auseinandersetzung mit einem Gegner und das im (Privat)-Training mit Erwin erlernte zu verstehen und das auch wieder anwenden zu können. Der Begriff Kampfkunst ist eine Übersetzung aus dem lateinischen „Ars Martialis“. Daher kommen zum Beispiel auch einige Abwandlungen wie, „Martial Arts“ (englisch), „Arts Martiaux“ (französisch), „Artes marciales“ (spanisch) oder „Arti Marziali“ (italienisch).
In vielen traditionellen Kampfkünsten werden waffenlose und bewaffnete Disziplinen gelehrt. In einigen Kampfkünsten wird ein großes Gewicht auf die charakterliche Entwicklung des Schülers gelegt.
Wing Tsun trägt meiner Meinung auch sehr stark dazu bei, dass sich die Schüler einer gewissen Selbstfindungsphase oder Selbstvervollkommnung unterziehen. Einige moderne Kampfkünste sind heutzutage auch in etwaigen Bereichen von Ausbildung bei Militär- und Sicherheitskräften wieder zu finden.
Ein gewisser Teil der Faszination des Wing Tsun liegt auch an den fließenden, weichen und keinesfalls ruckartigen Bewegungen wie zum Beispiel im Chi Sao. Chi Sao bedeutet übersetzt „Klebende Hände“. Diesen Eindruck hatte ich auch, als ich diese Partnerübung zum ersten Mal in einem Training bei Erwin sah.
Dabei steht man sich mit seinem Trainingspartner gegenüber und drückt in einer kontinuierlichen Bewegungsschleifen einander an den Armen ohne den Kontakt zum anderen zu verlieren. Es gibt dabei immer abwechselnd einen drückenden und einen empfangenden Partner. Man folgt abwechselnd in direktem Kontakt den Arm- und Handbewegungen des Partners ohne eigene Aktion und unter geringer Kraftanwendung und erspürt somit die Bewegungen des Partners. In manchen Übungsinstanzen wendet der jeweils "passive" Partner überhaupt keine Gegenkraft aus, sondern ist einfach nur ein Teil der Übung.
Weil mich auch die Faszination Wing Tsun bis heute noch nicht losgelassen hat, habe ich im Januar 2008 meine eigene Kampfkunstschule in Dorfen eröffnet. Die Resonanz hierauf ist sehr positiv und meine Schüler sind sehr wissbegierig und lernfähig.
Es macht jedes Mal aufs neue Spaß mit meinen Schülern zu trainieren, ihnen die Kunst des Wing Tsun näher zu bringen, ihre Lernerfolge zu beobachten, mein breites Wissen weiter zu vermitteln.
In den Medien wird immer häufiger die Gewalt von / bei Jugendlichen diskutiert. Ein aktueller Beitrag ist zum Beispiel die „U-Bahnschläger von München“. Was bringt vor allem Jugendliche dazu, eine solche Art von körperlicher Gewalt an einem anderen Menschen auszulassen? Was sind die Auslöser für solche Wutausbrüche? Handelt es sich um etwaige Mutproben vor der Freunden oder einfach nur um Langeweile? Manche Jugendlichen handeln dabei einfach unüberlegt und sind sich über die Konsequenzen solcher Aktionen nicht bewusst. Warum wird überhaupt Gewalt an unseren Mitmenschen verübt?
Der Begriff Gewalt bezeichnet von seiner Wurzel her das „Verfügen-können über das innerweltliche Sein“. Ursprünglich und gelegentlich noch heute bezeichnet er auch das Vermögen zur Durchführung einer Handlung und beinhaltet kein Urteil über deren Rechtmäßigkeit. Gewalt wird auch meistens gebraucht, wenn man etwas mit Zwang, vor allem psychischer Natur, durchsetzen will.
Warum wehren wir uns nicht gegen unsere Angreifer? Die Abwehr eines Angriffes wird erforderlich, wenn Vermeidung und Abschreckung nicht funktioniert haben. Aus Angst! Angst ist ein negatives Gefühl, das mit der tatsächlich oder vermeintlich erhöhten Wahrscheinlichkeit eines Schadens verbunden ist und bezeichnet somit eine Empfindungs- und Verhaltenssituation aus Ungewissheit und Anspannung, die durch eine eingetretene oder erwartete Bedrohung (z.B. Schmerz, Verlust, Tod) hervorgerufen wird. Der Begriff Angst grenzt sich von der Furcht dadurch ab, dass sich Furcht meist auf eine reale Bedrohung bezieht (gerichtete Angst), Angst ist dagegen meist ein ungerichteter Gefühlszustand. Nach Sigmund Freud ist die Angst ein Abwehrmechanismus des Ich.
Nach meinen reiflichen Überlegungen, wie Kampfkünste entstanden sind, bin ich zu folgendem Entschluss gekommen. Kampfkünste sind von jeher aus Situationen entstanden, in denen Menschen mit Kämpfen konfrontiert waren, sich verteidigen mussten und ebenso Angst hatten. Dies kann natürlich mit oder ohne Waffen sein. Bei den Kampfkünsten ist häufig jahrelanges Studium vonnöten, um die teilweise sehr ausgeklügelten und damit schwierig anzuwendenden Techniken und Prinzipien im Ernstfall zu beherrschen. Denn wie Erwin immer so schön sagt: Man lernt nie aus, man lernt nur dazu!
Wir müssen lernen, uns in extremen Situation selbst zu verteidigen und uns zur Wehr zu setzen. Beim Wing Tsun wird genau das vermittelt und es dient natürlich auch als eine Art der Selbstverteidigung oder des Selbstschutzes gegen Menschen, die uns etwas Böses wollen. Als Selbstverteidigung wird die Vermeidung und die Abwehr von Angriffen auf die seelische oder körperliche Unversehrtheit eines Menschen bezeichnet. Die Spannweite solcher Angriffe beginnt bei Nichtbeachtung, unbedachten Äußerungen, Einnehmen von Gemeinschaftsraum usw., setzt sich fort über Beleidigungen, Mobbing und Körperverletzung und reicht bis zu schwersten Gewaltverbrechen. Dabei ist jedoch immer die Ausübung von Macht das Ziel des Täters.
Nun möchte ich noch 9 wichtige Selbstverteidigungstipps für Jedermann aufführen. Weil es in der heutigen Zeit und täglich mehrmals weltweit zu Entführungen und gefährlichen Situationen aller Art kommt, ist es gut, wenn man sich einige, wirklich leichte Dinge antrainiert und gelegentlich wieder auffrischt. Manche Situationen erleben wir täglich, doch es ist uns nicht bewusst, wie wir am Besten darauf reagieren sollten. Die folgenden Tipps sind für mich, für Euch, Eure Familie und Freunde, denn wir leben in einer „verrückten“ Welt in der fast alles passieren kann.
1. Wenn jemand (z.B. eine bedrohlich aussehende, aggressive wirkende Person, meist bewaffnet, kurz gesagt ein Räuber) deinen Geldbeutel verlangt und du dabei Angst vor dessen selbstsicherem Auftreten verspürst, dann gib ihm den Geldbeutel nicht direkt in die Hand, sondern werfe ihn soweit weg wie möglich von dir. Er hat es auf das Geld abgesehen, aus welchen Gründen auch immer, und nicht auf dich. Dann lauf so schnell wie möglich weg. Das Geld und die Wertsachen aus deinem Geldbeutel kann man ersetzen, aber nicht dein Leben.
2. Frauen tendieren oftmals dazu, in ihr Auto zu steigen nach dem Einkaufen, Shoppen, Arbeiten, usw. und einfach nur kurz da zu sitzen und z.B. ihre Kontoauszüge zu checken, eine SMS zu schreiben, kurz die Termine im Terminkalender durchzugehen, uvm. FRAUEN, MACHT DAS NICHT! Es kann jederzeit sein, dass ihr beobachtet werdet und mit solchen Aktionen seid ihr „leichte Beute“. Solche Situationen bieten die perfekte Möglichkeit, euch anzugreifen und zum Beispiel eine Waffe gegen Euch zu richten und ihr habt keine Möglichkeit mehr, dem zu entfliehen. Sobald ihr Frauen in euren Autos seid, verriegelt die Türen und verlasst euren Parkplatz. Wenn jemand in eurem sitzt und euch eine Waffe an den Kopf hält, dann fahrt nicht den Weg, den er von euch verlangt. Stattdessen drückt das Gaspedal durch und schaut, dass ihr irgendwie die Aufmerksamkeit von den anderen Passanten erregt. Wenn sonst nichts hilft, dann fahrt irgendwo dagegen, damit seid ihr für den Feind nicht mehr brauchbar. Sobald ihr einen gewollten Unfall herbeigeführt habt, springt aus dem Auto raus und rennt. Es ist am Besten wenn ich euch an einen sicheren Ort begebt. Damit kommen wir zu Punkt 3.
3. Es ist immer besser, nicht zu einem Ort der Wahl des Entführers, verschleppt oder mitgenommen zu werden. Statistiken belegen, dass Opfer, die vom Täter vrschleppt wurden, oft entweder sehr schwer verletzt oder getötet wurden. Nun zu der Situation, wo eine Waffe auf dich gerichtet wird. Renn so schnell du kannst weg, aber nicht in einer geraden Linie, sondern wie ein Hase in einem Zick-Zack Weg. Somit ist es für den Täter sehr schwer, auf dich zu zielen und natürlich zu treffen.
4. Wenn ihr jemals in den Kofferraum eines Autos geworfen und entführt werdet, dann versucht die Rücklichter des Wagens auszutreten oder auszuschlagen und dann versucht einen Arm raus zu strecken und heftig zu winken, sodass auch andere Verkehrsteilnehmer darauf aufmerksam werden und euch helfen können oder die Polizei alarmieren. Der Fahrer des Autos sieht das nicht, aber die anderen.
5. Ein paar Punkte noch dazu, wie ihr Euch am Besten verhaltet, wenn ich auf einem Parkplatz oder einer Parkgarage seid.
a) Seid euch über die Gefahren bewusst: Schaut euch um, was um euch rum passiert, schaut in euer Auto und auf den Rücksitz, bevor ihr einsteigt.
b) Wenn ihr neben einem großen Van oder Lieferwagen parkt, dann steigt in euer Auto von der Beifahrerseite aus ein. Die meisten Serientäter attackieren ihre Opfer, indem sie sie in ihren Van ziehen, während die Frauen in ihre Autos einsteigen möchten.
c) Schaut euch die Autos an, die um euer Auto rum parken. Wenn ein Mann alleine im Auto neben eurem sitzt, dann ist es am Sichersten, wenn ihr zurück in die Einkaufspassage oder zur Arbeit geht oder von wo ihr gerade her kommt. Am Besten ist es dann, wenn ihr mit einem Mann an eurer Seite zurück zu eurem Auto geht. Ein altes Sprichwort sagt: Es ist besser, wenn man paranoid ist als tot.
6. Nehmt IMMER den Aufzug anstelle der Treppen. Treppenhäuser sind gefährliche Plätze. Dort ist man alleine und hat den perfekten Angriffspunkt für einen Täter. Solche Situationen sind hauptsächlich nachts vorherrschend.
7. Wenn der Feind eine Waffe hat und ihr nicht in dessen Gewalt seid, dann lauft IMMER weg. So eine Situation kann lebensgefährlich sein. Lauft auch in einer Zick-Zack Linie.
8. Die meisten Übergriffe passieren gegenüber Frauen. Männer sind ein etwas unattraktiveres Ziel. Nicht immer eine gute Übung. Frauen werden entführt, getötet oder vergewaltigt. Manche Täter stammen aus wohlerzogenem Hause und haben ein selbstsicheres und gutes Auftreten. Sie erschleichen sich die Sympathien von ahnungslosen Frauen. Zum Beispiel gehen sie gebückt oder mit einem Krückstock und fragen euch, ob ihr ihnen beim Einsteigen in deren Auto helfen könnt. Dann reißen sie euch an sich und zerren euch in deren Auto.
9. Jetzt noch eine wahre Begebenheit:
Ein komischer Typ hatte einen kleinen Kassettenrekorder mit dem Ton eines weinenden und schreienden Babys darauf. Er legte diesen Rekorder unter das Vordach seines Hauses in die Nähe eines Fensters und schaltete ihn an. Wenn eine Frau in die Nähe des Fensters kam, hörte sie zwar das Geräusch des Babys, aber es war nichts für sie zu erkennen. Als die Frau dann das Fenster unter dem Vordach öffnete, zerrte sie der Spinner gewaltvoll in sein Haus. Dies passierte nachts.
Dieser Psychopat war sehr bekannt in Amerika und sein Profil war sogar auf der Liste der „Most Wanted“ in Louisiana zu finden.
Abschließend möchte ich mich nur noch kurz mit der Bedeutung der „Gefahrenfarben“ beschäftigen.
In unserem heutigen, schnellen System der Verteidigung benutzen wir unter anderem ein Farbcodesystem, welches uns dabei helfen soll, anhand von Farben den jeweiligen Zustand der eigenen Aufmerksamkeit und Kampfbereitschaft zu erkennen.
Es gibt hierbei fünf Basic Level oder Codes, welche wir dazu benötigen, um unsere Selbstverteidigungsbereitschaft zu definieren.
Weiss heisst man ist total achtlos, geht spazieren mit MP3 Player im Ohr und in ein Buch vertieft. Das darf nicht sein. Hier wird man zum leichten Opfer. Mehr dazu in den Sicherheitstips für Fussgänger
Gelb steht für eine normale Situation und ein gutes Selbstverteidigungsbewusstsein. Man nimmt die Umgebung wahr, dreht sich gelegentlich um, lauscht auf die Geräusche der Umgebung. In einem Gebäude weiss man, wo die Türen und Notausgänge sind.
Gelb steht dafür, dass wir wachsam sind. Geht mit erhobenen Kopf und breiten Schulter und beobachtet, welche Situationen sich um euch herum ergeben. Eine Studie hat einmal Kriminelle dazu befragt, nach welchen Kriterien sie ihre Opfer ausgesucht haben. Die Ergebnisse waren immer die Selben. Als Opfer wird immer wieder eine Person ausgesucht, die einen unsicheren Eindruck auf den Täter macht. Ein guter „gelber Status“ ist also, wenn man sich angewöhnt, immer die Situation um einen herum analysiert und sich ein Bild von seiner Umwelt macht. Der andere Teil von Gelb ist das sogenante Target Hardening. Werde ein hartes Ziel. Tritt selbstbewusst auf. Sieh dich um. Begibt dich nicht in Situationen, in denen du ein leichtes Opfer werden kannst.
Orange steht für eine nicht so ganz alltägliche Situation, zum Beispiel sagt uns unser Bauchgefühl, dass das, was jetzt passiert, nicht so ganz richtig sein kann. Wir nehmen eine potentielle Gefahr wahr. Wir sprechen von einem „orangen Status“, wenn man ein komisches Gefühl in einer bestimmten Situation hat. Es kann sich dabei um einen kleines Geräusch, einen bestimmten Ton oder ähnliches handeln, aber sobald wir das hören oder sehen oder riechen (z. b. bei Bränden) wird uns klar, dass etwas in diesem Moment nicht stimmen kann. Wenn wir in eine „orange Situation“ kommen, sollten wir uns instinktiv auf unsere Hände konzentrieren, jedoch behalten wir unseren aufrechten Gang bei. Es kann auch etwas subtil gemacht werden. Man kann zum Beispiel seine Arme verschränken oder sich einfach, wenn man irgendwo sitzt oder steht, die sogenannte „Denkerposition“ einnehmen. In dieser Position hat man die Faust unter dem Kinn und tut so, als würde man über etwas nachdenken. Auch der neutrale Zaun ist einen unauffällige Vorkampfstellung. Nach aussen wirkt man ganz normal, doch in der Realität observiert man sein Umfeld sehr wachsam und ist bereit, sofort zu handeln. Ein Vorteil dieser Position ist auch, dass man alle Verteidigungsstechniken und Angriffstechniken des Wing Tsun daraus ausüben kann
Rot steht für Aktion. An diesem Punkt angelangt wissen wir, dass etwas nicht stimmt, eine Bedrohung besteht und wir etwas unternehmen müssen. Rot heisst wir unternehmen etwas, weil wir etwas tun müssen. Dies kann ein Kampf sein, Flucht, das Ziehen einer Waffe. Auch das Ansprechen der Person, die wir für eine Bedrohung halten, ist eine Handlung. Auch z. B. das Verriegelen der Türen, wenn wir uns in einem Fahrzeug befinden, gehört dazu. Wobei so etwas eher schon zum Status gelb oder spätestens orange gehört.
Schwarz ist Kampf ode Flucht
Zusammen mit der Körperhaltung und dem „orangen“ und „roten Status“, spielt auch die Stimmlage eine wichtige Rolle. Die Stimme soll dem Gegner ausdrücken, dass auch von uns Gefahr ausgeht und dass wir dazu bereit sind, uns im Notfall zu verteidigen. Was den Gegner aus abschrecken kann, ist zum Beispiel das stellen einer Frage, wie „Was wollen Sie von mir?“. Dies kann zu einer schnellen Abwendung und Verunsicherung des Angreifers führen. Je selbstsicherer man dem Gegner gegenüber tritt, desto schneller kann der Gegner in die Flucht geschlagen werden.
Es ist für den Feind leichter, wenn er sich ein „einfaches“ Opfer sucht und keins, mit dem er sich vorher noch einen Kampf liefern muss. Das trägt nur zum Erregen des öffentlichen Interesses bei.
Und zum Schluss möchte ich mich ganz herzlich bei Sifu Erwin Kastl bedanken, der mir eine wirklich einzigartige Ausbildung gegeben hat. Wir haben viel Zeit miteinander in den Trainingseinheiten verbracht. Er ist mittlerweile nicht nur ein Trainer, sondern auch zu einem Freund geworden. Dies ist nicht selbstverständlich. Ich habe wirklich viel von ihm gelernt und dank ihm, kann ich meinen breiten Wissensschatz nun auch meinen Schülern in meiner eigenen Kampfkunstschule in Dorfen weitergeben.
Hier ein paar Informationen über Bruce Lee, da bei vielen doch falsche Vorstellungen über sein Leben und Wirken und Sterben vorherrschen.
Bruce Lee – (27. 11.1940 bis 20.7.1973) war Kampfkünstler (Gründer des Jeet Kune Do ), Kung Fu Lehrer, und Schauspieler. Bruce Lee, der die Welt des Kampfsports prägte wie kein anderer zuvor, gilt als Ikone des Martial-Arts-Films. Er machte die Kategorie des Easterns populär. Seine Kindheit und Jugend verbrachte er in Hongkong, obwohl er in den USA geboren wurde.
Bis zu seinem 18. Lebensjahr umfasste seine Filmografie bereits 23 Filme.
Nach Absolvierung der Grundschule wurde Bruce mit zwölf Jahren in Hong Kong auf einer katholischen Knabenschule, dem La-Salle-College, zugelassen. Auf Grund der vorherrschenden Rivalität zwischen chinesischen und britischen Schülern, kam es nach der Schule oftmals zu Schlägereien. Schon bald bat Bruce seine Mutter, Kampfkunstunterricht nehmen zu dürfen, um sich verteidigen zu können. Da die Langsamkeit der Übungen und Bewegungen des Tai Chi Chuan, welches sein Vater ihm beibringen wollte, nicht seiner Natur entsprach, war seine Mutter schliesslich bereit, Bruce den Unterricht zu finanzieren. Seine Wing Chun oder Wing Tsun Ausbildung, die von 1953 bis 1959 andauerte, erhielt er von Grossmeister Yip Man, der auch (später) der Lehrer von Leung Ting wurde. Leung Ting ist der Lehrer von GM Sifu Kernspecht, zu dessen vielen Schülern auch Erwin L. Kastl gehörte.
Die Anhänger Yip Mans forderten gerne Schüler anderer Kung-Fu-Schulen zu sportlich fair ausgetragenen Kämpfen heraus, an denen sich auch Bruce regelmässig beteiligte. Bei einem dieser Kämpfe verletzte Bruce seinen Gegner so stark, dass dessen Eltern Anzeige bei der Polizei erstatteten. Die Polizei übergab Bruce der Obhut seiner Eltern mit dem Hinweis, dass bei weiteren Vergehen mit einer Gefängnisstrafe für Bruce zu rechnen sei. Aufgrund dieses Vorfalls und um zu gewährleisten, dass Bruce weiterhin die amerikanische Staatsbürgerschaft würde behalten können, beschlossen Bruces Eltern, den 18-jährigen nach San Francisco zu schicken. Und so begab sich Bruce Lee 1959 an Bord eines Dampfers der American President Lines für die Überfahrt in die Vereinigten Staaten. Auf dieser 18-tägigen Reise verdiente sich Bruce sein erstes eigenes Geld, indem er den Passagieren der 1. Klasse Cha-Cha-Unterricht gab (eine langjährige Leidenschaft, die ihm 1958 den Titel des Hong Kong-Cha-Cha-Meisters einbrachte). Die Reise wurde für Bruce auch eine Zeit der Selbstbesinnung; er kam als ein ausgeglichener, aufgeschlossener und neugieriger junger Mann in den USA an.
Übergangsweise lebte er zunächst bei einem Freund seines Vaters in San Francisco und verdiente dort weiterhin etwas Geld mit dem Tanzunterricht. Ein paar Monate später in Seattle, griff Bruce auf das Angebot von Ruby Chow - einer Freundin der Familie - zurück, für Kost, Logis und etwas Trinkgeld als Platzanweiser und Kellner in deren Restaurant zu arbeiten. Zur gleichen Zeit besuchte Bruce tagsüber die Edison Technical School um seinen High-School-Abschluss zu erlangen. Er qualifizierte sich schließlich für die University of Washington, wo er sich u.a. dem Studium der Philosophie widmete. In seiner Freizeit gab er interessierten Kommilitonen in Hinterhöfen, Parks und auf dem Universitätsgelände Kung Fu Unterricht - unter ihnen Taky Kimura, der später Bruces erster Assistenztrainer und Freund fürs Leben werden sollte, sowie seine spätere Frau Linda Emery. Ende 1963, nachdem er den Sommer bei seiner Familie in Hong Kong verbracht hatte, kehrte Bruce nach Seattle zurück, wo er am University Way, nahe dem College-Campus sein erstes offizielles "Jun Fan Gung Fu Institut" eröffnete. Am 17. August 1964 heirateten Bruce und Linda und zogen gemeinsam nach Oakland (Kalifornien), wo sie zunächst im Hause von James Yimm Lee wohnten. Bruce und James, ebenfalls ein leidenschaftlicher Kampfkünstler, lernten sich durch gemeinsame Bekannte kennen und wurden unverzüglich unzertrennbare Freunde. Bruce hatte großes Vertrauen in James und setzte ihn in seinem zweiten Jun Fan Gung Fu Institut in Oakland als seinen Assistenztrainer ein. Sein finanzieller Erfolg als Kung Fu Lehrer war sehr gering. Dennoch widmete sich Bruce mit grosser Perfektion und Leidenschaft der Entwicklung seiner eigenen Kampfkunstmethode, die in den folgenden Jahren als Bruce Lees "Jeet Kune Do" (der Weg der eingreifenden oder abfangenden Faust) bekannt werden sollte.
1964 folgte Bruce Lee der Einladung von Ed Parker, dem sogenannten "Vater" des amerikanischen Kenpo Karate, bei den ersten internationalen Karatemeisterschaften in Long Beach, Kalifornien, das bis dato in der westlichen Welt noch völlig unbekannte Kung Fu zu demonstrieren und zu erläutern. Der sogenannte "One Inch Punch", den Bruce während dieser Demonstration dem erstaunten Fachpublikum vorführte, wurde zu einem seiner berühmtesten Markenzeichen. Sein Auftritt sollte zum großen Wendepunkt und Start seiner Filmkarriere in Bruces Leben werden.
Im Mai 1965 zogen Bruce, Linda und Brandon nach Hong Kong. Im September 1965 flog die junge Familie in die Vereinigten Staaten zurück, wo sie vorerst weitere vier Monate bei Lindas Familie in Seattle verbrachten, bis sie schließlich nach Oakland heimkehrten.
Linda und Bruce zogen im März 1966 nach Los Angeles; hier eröffnete Bruce in Chinatown L.A. das dritte Jun Fan Gung Fu Institut, mit Ed-Parker-Schüler (Kempo – Karate) Dan Inosanto als seinem Trainingspartner und Assistenztrainer.
1969 - die Lee-Familie war am 19. April durch Töchterchen Shannon Lee um ein weiteres Mitglied reicher geworden - richtete sich Bruce mit seiner Idee vom "ultimativen Martial Arts Film" an James Coburn und Stirling Silliphant. Doch trotz anfänglicher Begeisterung seitens Warner Brothers hinsichtlich des Drehbuchs zu The Silent Flute, ließ das Filmstudio das Projekt wegen Realisierungsschwierigkeiten schließlich fallen. Bruce Lee bestand darauf, die Hauptrolle in diesem, seinem Film zu erhalten. Der Film wurde wesentlich später unter der Titel: „Das Geheimnis des blinden Meisters“ oder manchmal auch „Die stille Flöte“ gedreht. Ein sehenswerter Film mit einem sehr weisen Höhepunkt. http://de.wikipedia.org/wiki/Das_Geheimnis_des_blinden_Meisters
Bruce begann im Juli 1971 in Thailand die Dreharbeiten zu seinem ersten Film The Big Boss auf. Trotzdem kehrte Bruce, in Begleitung von Linda und den Kindern, zunächst nach Hong Kong zurück, um seinen Vertrag mit Raymond Chow zu erfüllen. Im Oktober 1971 hatte The Big Boss Premiere und wurde auf Anhieb ein großer Erfolg. Der Film schlug alle bis dahin bestehenden Kino-Rekorde des Mandarin-Film-Circuits. Noch im selben Jahr begannen die Dreharbeiten für Bruces zweiten Film Fist of Fury, welcher bei der Uraufführung im März 1972 wiederum den Einspielrekord von The Big Boss einstellte.
Im Februar 1973 begannen in Hong Kong die Dreharbeiten zu Enter the Dragon, welcher Bruce Lee posthum die langersehnte Anerkennung in Hollywood bescherte und Anfang der siebziger Jahre die Eastern Welle auslöste. Als Game of Death 1978 schließlich in die Kinos kam, wurde der inzwischen ja verstorbene Bruce Lee oft gedoublt. Einige Szenen mit Bruce Le wurden geschnitten. Vor wenigen Jahren erst kam der Film mit den kompletten Szenen und Dialogen von Brucce Lee als Neufassung ins Fernsehen
Die Dreharbeiten zu Enter the Dragon nahmen Bruce physisch und psychisch so stark in Anspruch, dass er am Nachmittag des 10. Mai 1973 auf den Gängen der Golden-Harvest-Studios zusammenbrach. Er wurde mit Atemnot und Schüttelkrämpfen umgehend ins Krankenhaus gebracht. Nach eingehender Untersuchung in Hong Kong und anschließend auch in Los Angeles, wurden ein Hirnödem und ein epileptischer Anfall diagnostiziert. Nach der Verordnung diverser Medikamente, kehrten Bruce und Linda beruhigt zu den Drehrbeiten nach Hong Kong zurück. Hier wollte Bruce die noch laufende Post-Production fertigstellen und dann mit seiner Familie nach Los Angeles zurückkehren.
Am Nachmittag des 20. Juli 1973 besuchte Bruce Lee seine Freundin und Filmpartnerin Betty Ting Pei. Da er Kopfschmerzen hatte, gab sie ihm eines ihrer Schmerzmittel. Danach schlief er ein und konnte von ihr nicht mehr geweckt werden. Deshalb wurde Bruce abends erneut bewusstlos ins Queen-Elisabeth-Hospital in Hong Kong eingeliefert. Alle Wiederbelebungsversuche der dortigen Ärzte waren vergebens. Laut Obduktionsbericht und diversen medizinischen Gutachten starb Bruce Lee an den Folgen einer Hirnschwellung, ausgelöst durch eine allergische Reaktion auf ein verabreichtes Schmerzmittel.
Am 25. Februar 2006 erschien ein Artikel im Guardian. Demnach seien Ärzte aus Amerika zu dem Ergebnis gekommen, ein epileptischer Anfall sei sehr wahrscheinlich die Todesursache gewesen. Es gibt davon eine Form, die überwiegend bei Männern im Alter von 20 bis 40 auftritt, wenn diese an starkem Schlafmangel und/oder enormem Stress leiden; beides war bei Lee zutreffend. Die Betroffenen sterben an einem Aussetzen der Herz- und/oder Lungenfunktion. Diese Erklärung wirkt weitaus glaubwürdiger als die bisherigen Theorien, er sei vergiftet worden, bzw. hätte allergisch auf die 0,05 mg Cannabis oder die Kopfschmerztablette reagiert.
Der Kleine Drache verstarb im Alter von 32 Jahren.
Noch mehr Details finden sie hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Bruce_Lee
Zeit seines Lebens hat Bruce Lee immer sehr hart trainiert, er hat sich keine Pause gegönnt und niemals kürzer getreten. Selbst von einer schweren Verletzung, die ihn für lange Zeit ans Bett fesselte, liess er sich nicht aufhalten oder zum Umdenken bewegen. Vielleicht hat das auch etwas mit seinem frühen Tod zu tun.
Am 30. August 1970 zog sich Bruce bei einer heute verpönten Kraftübung mit Gewichten eine Verletzung in seinem Kreuz zu. Der vierte Sakralnerv wurde eingeklemmt. Dieser Verletzung ist es zu verdanken, dass er ein halbes Jahr im Bett verbrachte. In dieser Zeit las er viel und verfasste viele Notizen.
Als wichtige Information möchte ich noch darauf hinweisen, dass es nur ein Buch von Bruce Lee selbst gibt: Chinese Gung Fu : The philosophical art of self defense ISBN: 0-89750-112-8 Alle anderen Bücher mit seinem Namen wurden von anderen Autoren aus seinen Notizen nach seinem Tode mit der Erlaubnis von Linda Lee zusammengestellt.
Sein Kampfstil Jeet Kune Do wurde von dem legendären Bruce Lee (chin. Lee Jun Fan) hauptsächlich aus dem Wing Tsun Kung Fu entwickelt. Daneben trug er nach eigenen Angaben Elemente aus 26 verschiedenen Kampfkunstarten zusammen, um seinen eigenen Stil zu vervollkommnen. Sein Kampf-System wurde ursprünglich nach seinem eigentlichen chinesischen Namen Jun Fan Kung Fu genannt, die Bezeichnung Jeet Kune Do ("Der Weg der stoppenden/eingreifenden Faust") stellt im Gegensatz dazu die Philosophie der persönlichen Entwicklung dar, wurde aber später als Synonym für das neue gesamte Kampf-System verwendet. Das JKD Bruce Lees ist kein Kampfsport im klassischen Sinne sondern ein Selbstverteidigungskonzept, bei dem der Verteidiger versucht, sich auf einfachste und effektive Weise mit allen Körperwaffen (Tritte, Schläge, Stöße) zu verteidigen. Beim JKD hat Bruce Lee die Formlosigkeit zum Prinzip erhoben, es ist eine Essenz vieler Kampfkünste und passt doch gleichzeitig auch zu allen, da es selbst kein festgefügter ritualisierter Stil ist. Bei der Ausführung der Techniken zählt nur die Wirkung, an ihnen ist nichts Geheimnisvolles. Bruce Lee sagte: "Nimm die Dinge wie sie sind: schlage, wenn du schlagen musst, tritt, wenn du treten musst." Die Techniken sind einfach, kurz, schnörkellos und somit außerordentlich effektiv. Bruce Lee verzichtete beim JKD auf jegliche Effekthascherei.
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