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Selbstverteidigung Kampfsport, Kampfkunst, Erding, Rosenheim , Wing Tsun, Kung Fu, Kampf

Bericht über den Lehrgang mit  Sifu Dr. Almeria am 5.6.2016 in Erding

 

Gruppenfoto klein

Bericht über den Lehrgang mit  Sifu Dr. Almeria am 5.6.2016 in Erding

 

Als Themen waren geplant:

Er wird über den Unterschied zwischen Kampfsport und praxisorientierter Selbstverteidigung sprechen. Und wie denn das Training dafür nach seiner Meinung auszusehen hat. Er wird die Bedeutung und den Stellenwert der unsportlichen Techniken erklären.

Er wird eine sehr effektive und unsportliche Kombination von Tritten aus dem Wing Tsun, dem Jeet Kune Do und dem Silat zeigen. Wir können hier die besten Beintechniken aus drei verschiedenen Kampfkunstsystemen lernen, die für sich allein schon sehr wirksam sind.

Weitere Kampfanwendungen der Siu Nim Tau Form. Viele sehen die SNT Form einfach als grundsätzliche Bewegunslehre, um seinen Körper und sich selbst besser kennenzulernen und bestimmte Bewegungen zu verinnerlichen. Tatsächlich kann auch jede einzelne Bewegung als konkrete Kampftechnik benutzt werden. Das Wissen darüber ging aber verloren oder wird geheim gehalten. 

 

Zum Lehrgang:

 

Er kennt keine Geheimnisse. Geheimnisse gibt es nur bei unsicheren Lehrern. Er sieht sich hauptsächlich als Schüler, und manchmal eben als Lehrer. Wer sich ständig verbessert, braucht keine Geheimnisse.

 

Das erste Thema war Real Selfdefense (werden oft als combatives bezeichnet) im Vergleich zu Martial Arts - Kampfkunst. Hier gibt es einen großen Unterschied.

Der Unterschied ist das Ziel. Wenn er Militär oder Polizei unterrichtet, hat er einen beschränkten, eher kurzen Zeitrahmen und muss ein bestimmtes Produkt liefern.

Die Soldaten oder Polizisten müssen sich danach verteidigen können, oder eben jemanden verhaften können. Sonst nichts.

 

Kampfsportarten sind für längere Zeiträume gedacht, im Regelfall für das ganze Leben. Selbstverteidigung und das Training dafür ist nur ein kleiner Teil des Lebens. Es gibt noch viele andere Ziele, die man im Leben verfolgt. Und auch diese werden, zumindest teilweise, von Kampfsportarten oder Kampfkunstssystemen. wie dem Wing Tsun, angesprochen.  Gesundheit, Fitness, Selbsterfüllung, ganzheitliches Wachstum, und so weiter.

 

Die Dritte Rubrik von Kampfkunst ist Kampfsport für Wettkämpfe. Hier geht es nur darum, eben diese Wettkämpfe zu gewinnen.

Ein System, das gut für Wettkämpfe ist, muss nicht gut für Selbstverteidigung sein.

 

Als er jung war, war Judo populär und es gab auch eigentlich nur Judo. In den Kino- und Fernsehfilmen wurde mit Judo gekämpft. Polizei und Militär machten auch Judo. Dann kam Bruce Lee und das Treten wurde populär. Alle machten Karate, Kung Fu und Kickboxen kam auf. Judo war out. Alle dachten, das ist die wahre Selbstverteidigung.

 

Dann kam MMA und BJJ wurde populär. BJJ ist aber nahe dran am Judo und der Kreis hat sich wieder geschlossen. Er kennt Judo und BJJ und sagt beides ist im Kern sehr ähnlich.

 

Die Wahrheit ist dass sich davon nichts für Selbstverteidigung eignet, denn es sind Sportarten mit Regeln.

 

In Wahrheit geht es bei der echten Selbstverteidigung vor allem um das mindset, die geistige Einstellung. Er hat selbst mit eigenen Augen beobachtet, wie erfolgreiche Wettkämpfer im Kampfsport auf der Strasse besiegt wurden.

 

Ein Berufsverbrecher ernährt seine Familie durch Kämpfen auf der Strasse. Deshalb weiß er mehr über Kämpfen und praxisorientierte Selbstverteidigung als jeder andere. Er hat mehr Flugstunden, Praxis. Es gibt keine Regeln, keinen Schiedsrechter. Er kümmert sich um kein Gesetz und keine Moral, er kennt keine Ehre. Seine Einstellung und Psyche ist sehr stark und zielgerichtet. Um gegen so jemanden zu bestehen, braucht man die gleiche Einstellung

 

Wer seinen Gegner nicht kennt, kann ihn auch nicht besiegen (Sun Tsu).

 

 

Mindset of the criminal. Die Einstellung des Verbrechers.

 

Sifu Almeria hat 15 Jahre in den USA gelebt und in dieser Zeit oft Polizei und Militär ausgebildet. So hatte er Zugang zu allen Unterlage und Forschungen der Behörden. Es gab viele Fälle von Verbrechern, die trotz tödlicher Verletzungen noch 5 bis 8 Polizisten töten konnten. Das ist nicht ungewöhnlich, sondern häufig. Wie kann das sein, denn waren ja schon am Sterben?

Die Antwort ist combat mindset – Kampfeinstellung. Survival mindset – Überlebenseinstellung genügt hier nicht, denn sie starben ja.

 

Der Geist kontrolliert den Körper wirklich. Jeder kenn die Geschichten von Menschen, die in Notsituationen übermenschliche Kräfte oder Widerstandskraft entwickeln.  Man kann alles tun, was nötig ist. Dieses Kampfseinstellung, er nannte es eben combat mindset, brauchen wir. Um uns selbst oder unsere Familie zu retten. Wir kämpfen bis zum letzten Atemzug. Lieber kämpfend sterben als als Opfer. So ein Training kann natürlich unangenehm oder irritierend sein.

 

Ich bin kein Opfer, lieber ein toter Held. Dann geschieht etwas Magisches. Man wird ein hartes Ziel und strahlt eine Energie aus, die verhindert, dass man angegriffen wird. In den Büchern von Marc „animal“ macyoung hieß das: Das Zeichen des Kriegers. 

 

 

Er hat das mit Hunden, Katzen, Tigern und Löwen ausprobiert. Man wird dann nicht angegriffen. Tiere riechen Angst. Verbrecher auch. Mit combat mindset sendet man keine Angst an. Man wird zum Alpha, zum Rudelführer und nicht angegriffen. Tiere riechen auch ein bisschen Angst.

Dazu gehört auch die Körpersprache und Haltung. Das kann man auch bei den Hundeflüsterern, die ja teilweise aktuell im Fernsehen gebracht werden, sehen. Verbrecher und andere Angreifer suchen leichte Opfer.

 

Man gewinnt den Kampf vor dem Kampf. Mit combat mindset ist man bereit zu kämpfen. Dadurch wird man zu einem harten Ziel, einem hard target. Hard target ist ein gängiger Begriff in der praxisorientierten Selbstverteidigung. Dann muss man nicht mehr kämpfen.

 

Das ist ein Paradoxon in der Selbstverteidigung. Man trainiert Selbstverteidigung, um sich eben verteidigen zu können. Wenn man genug trainiert hat und das Gefühl hat, jetzt kann man sich verteidigen, wird man nicht mehr angegriffen. Viele trainieren auch, um andere beschützen zu können. Auch dann muss man meist nicht mehr kämpfen. 

 

 

Das sind 90 Prozent überleben auf der Straße. Der Rest ist Technik.

 

 

Das nächste Thema war Wachsamkeit.

 

Dazu stellte er das colour code System vor:

Mehr dazu hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Jeff_Cooper

 

Es geht darum, die Gefahr im Vorfeld zu erkennen, zu riechen.

 

In der Öffentlichkeit ist man niemals achtlos. Man ist immer im Zustand Gelb und achtet auf seine Umgebung. Zum Beispiel: Ausgänge, waffenartige Gegenstände, ungewöhnliche Menschen.

 

Orange heißt irgendetwas ist nicht in Ordnung und es erscheint etwas, was eine Gefahr sein könnte. Hier empfiehlt er, schon zu handeln. Irgendetwas muss unternommen werden, man soll nicht einfach weitermachen als ob nichts wäre. Das geschieht etwas Magisches. Die Situation entschärft sich und man muss nicht kämpfen.

 

100 Prozent der Opfer haben das nicht gemacht. Sie haben bei Zustand Orange, eine mögliche Gefahr wurde erkannt, nicht gehandelt. Oft aus Angst, unhöflich zu erscheinen.

 

Hat die Aktion nicht den gewünschten Erfolg, geht man auf rot. Das ist dann kämpfen. Das kann aber durch die Aktion meist vermieden werden.

Lieber soll man verrückt oder unhöflich erscheinen, als bei orange nicht zu handeln. Lieber ein verrückter Lebender als ein höflicher Toter. Der Friedhof ist voll von höflichen Menschen, die nicht da sein sollten.

 

Die Einfachste Handlung ist es, den möglichen Angreifer anzuschreien: „ Halt, bleiben sie stehen.“ 

 

Er hat ein mir neues englisches Wortspiel vorgestellt: Du kannst selbst entscheiden: Sei Victor oder victim. Sieger oder Besiegter – Opfer.

Und zwar überall, in der Firma, in der Partnerschaft, beim Verbrecher. Sei mutig, tapfer, verrückt, spontan. Bleib am leben. Emotional und auch psychologisch, geistig.

Das gilt eben nicht nur für die Selbstverteidigung, sondern für das gesamte Leben. Schon bei Zustand Orange muss man handeln, etwas unternehmen.  

 

Bei Orange soll man den, der sich nähert, anschreien. Wie der Kampfschrei, der Kia, dann möglichst noch lauter, mit den Händen wild gestikulieren, um Zeugen aufmerksam zu machen. Halt, bleiben sie stehen. Wenn er zusammenzuckt und stehen bleibt, ist er harmlos. Ich entschuldige mich, und sage, ich habe meine Medikamente nicht genommen. Kommt er weiter näher und reagiert nicht und fragt mich irgendwas, ist es ein Verbrecher, es wird es einen Kampf geben.

 

Manchmal ist es klug, als verrückt zu erscheinen.

Danach ruft man nur noch Feuer. Mehrfach.

 

Kia wird seit Jahrtausenden benutzt. Er benutzt es auch bei Tieren und Kindern. Ein plötzliches unerwartetes lautes Geräusch bringt einen zum kurzzeitigen Einfrieren. Im Kampf wird es vor dem Angriff benutzt, nicht gleichzeitig.

 

Es gibt drei Arten von Menschen auf der Welt. Die meisten sind Schafe, ca.  95-99 Prozent . Dann gibt es Wölfe, die den Schafen auflauern. Dann gibt es Schäferhunde, die die Schafe beschützen. In seiner Welt heißen diese Helden: Polizisten, Ärzte, Feuerwehrmänner, Lehrer, Eltern, Kampfsportlehrer und Kampfsportler. Das sind unterschiedliche Namen für Helden. Das sind tapfere, mutige Menschen die andere beschützen.

 

Wenn du das nächste Mal dein Haus verlässt, kannst du zwei Sachen tun. Du kannst rausgehen, keine Waffe tragen und Mähh sagen. Dann bist du ein Schaf. Oder du gehst raus, hast deine Werkzeuge dabei und bist bereit, heute zu kämpfen und machst Wuff, dann bist du ein Schäferhund.

Werkzeuge dabeihaben, Wuff machen und sich groß machen können dir dabei helfen, combat mindset zu entwickeln und zu verstärken. Im NLP nennt man das ankern. Du bist ein Schäferhund. Und du kannst das machen, weil du verrückt bist.

Das ist natürlich eine lustige Metapher. Aber es hilft.

 

Besonders als Frau, wenn man sich so verrückt benimmt, wird man in Ruhe gelassen. Keiner will eine Verrückte vergewaltigen.

 

Die erwähnten Überlegungen führen zu den genannten, soliden, praxisbewährten Techniken. Sie erscheinen nur etwas unkonventionell und eben im Zweifelsfall auch unhöflich.

 

Es gab eine Nachfrage: Soll man zurückgehen? Nein, denn dann ist die Botschaft nicht mehr schlüssig und stimmig. Es darf keinen Zweifel und keine Angst geben. Alles muss im Einklang sein. Sollte der Angreifer schon zu nahe sein, kann man zur richtigen Seite (seiner Rückseite) rausgehen.

Er empfiehlt verrückte Handbewegungen, die trotzdem den Kopf schützen. Dadurch hat man auch den Überraschungseffekt auf seiner Seite. Keinesfalls benutzt man klassische Vorkampfstellungen. Man will nicht zeigen, dass man Kampfkunst gelernt hat. So ist es auch eher Notwehrgerecht bzw. wird von den Zeugen eher als Notwehr gesehen.

 

Hier gibt es einen Gegensatz zu Bruce Lee´s  JKD. Die Wissenschaft der Selbstverteidigung hat sich weiterentwickelt. Das ist das allerneueste und allerbeste. Das ist nicht 1967 JKD, sondern state of the art. Er kann nicht in 5 Stunden Lehrgang 30 Jahre Erfahrung reinpacken, aber er gibt uns (den Lehrgangsteilnehmern) das Beste.

 

Dann unterrichtete er Fallschule, die bei uns sowieso Teil des Unterrichts ist. 

 

Besonderheit war, dass er bei der Rückwärtsrolle mit beiden Beinen gleichzeitig aufsteht, damit das Knie nicht aufschlägt. Das geht, wenn man sich mit den Händen abdrückt.

Er steht aus dem Fallen nach hnten  möglichst gleich wieder nach vorne auf, wenn möglich. Dabei hat man die Hände als Schutz vor dem Kopf, wie Wu Sao und Man Sao. Die Rolle nach hinten braucht mehr Platz und den hat man oft nicht in geschlossenen Räumen.

Ihm hat die Fallschule bei einem Motorradunfall das Leben gerettet.

 

Bruce Lee benutzte schon zum Aufwärmen Kampftechniken, denn jede einzelne Bewegung zählt auf dem Weg zur Meisterschaft. In den WT Schulen von Sifu Erwin L. Kastl benutzt man zum Aufwärmen aber endgradige, große Bewegungen, um die Beweglichkeit zu fördern und zu erhalten. Das gehört dann eben eher zum Gesundheitsaspekt.      

 

Straßenkämpfe enden zu 80 Prozent am Boden. Das wird von den Vertretern des Bodenkampfes immer wieder betont und ist auch richtig. Aber man kann nach dem Fallen wieder sofort aufstehen.

 

Als Technik zeigte er, wie man nach geschubst werden stürzt und an der Wand landet. Dann kann man keine Rolle machen und auch nit sofort wieder aufstehen. Ist der Angreifer nahe, verteidigt man sich sofort mit den Beinen. Er zeigte kurz die Techniken, wie man den stehenden Angreifer aus dem Liegen wirft. Diese gehören im Wing Tsun und Freistil zum Programm für den 8. Schülergrad.

 

 

Das nächste Thema waren Tritte.

 

Es gibt Wing Tsun Kicks, Jeet Kune Do Kicks und Silat Kicks. Silat ist der Obergriff für indonesische Kampfkünste. (2.12.38.)

JKD Kicks sind für lange Distanz, Wing Tsun Kicks für den Nahkampf, die Silat Kicks macht man, wenn man am Boden liegt und der Angreifer steht.

 

Er hat dann den zweiten Teil und Rest der JKD kicking set unterrichtet. Die Front- und Seitkicks macht man als full body kicks mit Hüfteinsatz. Die Kombination Seitkick - Rundkick ist no shadow ohne absetzten. Natürlich ist der Rundkick dann nicht so stark und soll daher gut gezielt sein.

 

Bruce Lee machte und zeigte die Butterfly kicks am Ende der Form nur mit links, so wie den letzten Kick der Cham Kui Form. Das große Finale mit den grossen Huen Sao und der Pose Gaan Sao und Go Lan Sao wird dann auch nur auf einer Seite gemacht, aber man kann das natürlich auch mit rechts machen. Natürlich kann man auch nur schön aussehende Techniken trainieren. Ästhetik und die Demonstration von körperlicher Geschicklichkeit ist ja auch etwas wert. Und wenn man es nicht selbst erfunden hat, sondern es auf einen authentischen und berühmten Erfindern, nämlich Bruce Lee zurückgeht, ist auch der etwas künstlerische und ästhetische Abschluß in Ordnung.

 

Natürlich könnte jeder etwas erfahrene Kampfsportlehrer eine eigene Kicking Set, eine Übungsfolge mit den verschiedenen Tritten entwicklen. Aber die original Bruce Lee´s Jeet Kune Do Kicking Set zu machen, hat doch mehr Reiz.   

 

 

Vor dem Hintergrund, dass er den Butterfly Kick noch nie im Kampf benutzt hat, sprach er (2.30.00) kurz über seine Kampferfahrungen. Die hat er reichlich in jeder möglichen Form.  Eventuell ist der Butterfly Kick zumindest für ihn doch eher eine Show Technik.

 

Die JKD Kicks sind sehr stark, weil sie push and snap haben.

Leistung ist Energie durch Zeit, wenn die gleiche Energie eine kürzere Zeit wirkt, gibt das eine höhere Leistung oder mehr Schmerz und Verletzung.

Bruce Lee sagte sinngemäß: You need water and whip. Das Wasser steht für das Eindringen, die Peitsche für das Zurückziehen, den snap.

 

Er erklärte das Kampfdreieck, das sogar bei Feuerwaffen gilt. Speed, accuracy, power. Man braucht alle 3 in großer Menge.  Schnelligkeit, Genauigkeit und Kraft. Bei Feuerwaffen wird die Kraft durch die Waffe festgelegt, beim waffenlosen Kämpfen durch den Kämpfer.

 

Dann zeigte er eine fortgeschrittene Übung aus dem Chi Gong.

Es gibt das iron shirt chi gong. Dabei zeigen die Meister eine erstaunliche Widerstandskraft gegen Schläge. Als Arzt für chinesische Medizin kennt er Chi Gong  sehr gut, denn es gehört dazu. Die Idee dahinter ist, dass man seine innere Energie, sein Chi kontrollieren kann und es an bestimmte Körperstellen senden kann. So entsteht eine Art Airbag, ein Polster. Eine Übersetzung von Chi ist Luft, oder Elektrizität oder Energie.

Seine westliche, medizinische Erklärung geht ungefähr dahin, dass die Faszien sich ausdehnen und den Zwischengewebsraum vergrößern.

Unabhängig von den Erklärungen funktioniert es auf alle Fälle.

Obwohl er keinen Tiefschutz trug, ließ  er sich mehrere kräftige Tiefschläge geben, und zeigte keinerlei Trefferwirkung.

Bei der Chi Gong Übung lernt man auch, die Hoden hochzuziehen, was sicher auch zum Erfolg seiner Vorführung beitrug.

 

Bei Vorführungen bereitet man sich überdeutlich vor, um die Zuschauer mehr zu beeindrucken. Er sagte aber, dass er sein Chi im Bruchteil einer Sekunde an die gewünschte Körperstelle senden kann.

 

Die gezeigte Übung, 5 Minuten lang ausgeführt, ist ein zuverlässiges Mittel gegen Kopfschmerzen, Bluthochdruck und Stress. Sie begünstigt Gesundheit und langes Leben.

 

 

Dann zeigte er Tritte aus dem Silat. Silat ist eine indonesische Kampfkunst.

Diese Tritte benutzt man aus der Bodenlage gegen einen stehenden Angreifer.

Man kann kicken oder den Stehenden werfen. Im WT und Freistil gehört das zum achten Schülergradprogramm.

 

 

Es gibt den geraden aussengedrehten Tan  Tritt  auf Knie, Genitalien oder Kopf. Auch als Kettentritt. Dann gibt es den Rundkick mit Hüfteinsatz und als Fortsetzung davon den gedrehten Hakentritt.

Beim Rundkick berührt mein vorderer Fuß seinen Fuß wie beim Chi Gerk, um etwas Kontrolle zu haben. Dann kommt der Rundkick. Wenn der verfehlt, kommt der gedrehte Hakentritt, immer noch etwas weiter nach vorne.

Ähnliches kann man auch beim werfen machen. Wenn mein erster Scherenwurf versagt (Dabei zeigt meine Brust in die gleiche Richtung wie beim Angreifer) drehe ich mich um 180 Grad und versuche einen zweiten Wurf, der durch die Drehung dann kräftiger ist.

 

Ausgangsstellung für die Übung der Kicks ist Gesäß am Boden, das vordere Bein mit der Außenseite am Boden. das hintere Bein mit der Innenseite am Boden. (3.35.12).

Beim Frontkick mit dem vorderen Bein, wird erst das hintere Bein nach vorne genommen, um dabei mehr Reichweite zu haben. Dann Bein zurück, Pause, Rundkick mit dem hinteren Bein, gedrehter Hakentritt und man landet mit der gleichen Sitzstellung auf der anderen Seite. Dann kann man das gleiche von der anderen Seite machen.

Dabei kann ein Partner als Ziel gegenüber sitzen oder sonst ein Ziel bieten.

 

Aus den verschiedenen Übungen kann man dann einen Drill machen. Der Bösewicht kommt. Man schreit ihn an: Halt, Stehen bleiben. Er kommt weiter näher, man schreit noch einmal, noch lauter. Er kommt weiter näher. Man kämpft, lässt sich von ihm umschubsen und liegt. Er ist nahe, man macht Frontkick. Er weicht etwas nach hinten aus, Rundkick, er weicht weiter aus,  gedrehter Hakentritt und aufstehen. Dann Partnerwechsel.

 

Dann ehrte er noch Alex Lemke, der am Samstag den 4.6.2016 im Privatunterricht die Prüfung zum zweiten Grad Lehrer (Advanced Instructor)  im Jeet Kune Do bestanden hatte.

Er lobte auch Sifu Erwin Kastl, der in den drei Jahren, seit er mit Sifu Dr. Almeria zusammenarbeitet und von ihm lernt, große Fortschritte gemacht hat.

 

Und darum geht es doch vor allem in der Kampfkunst. Um ein beständiges Wachstum, nicht nur in der Kampfkraft, sondern ganzheitlich als Mensch.

 

Dann zeigte er noch drei Kyusho Jitsu K.O. Schläge, davon zwei mit dem doppelten Handflächenstoß (Po Pai) aus dem sechsten Satz der Holzpuppenform.

 

 

Wie immer ein toller und sehr lehrreicher Lehrgang. Leider hat die Zeit nicht gereicht, alle Themen komplett  durchzunehmen. Zur Praxisorientierten Selbstverteidigung hatte er sechs Punkte vorbereitet, aber nur die ersten drei, die oben beschriebenen, erklären können. Die anderen Punke werden wir auf dem nächsten Seminar durchnehmen. Die Kampfanwendungen der Siu Nim Tau mussten wir komplett weglassen.